22.11.2022
Nicht erst seit der SGB VIII Novelle im vergangenen Jahr ist die Bedeutung der Inklusion erneut in den Fokus der Gesellschaft gerückt. Gerade in herausfordernden, krisenhaften und volatilen Zeiten wie z. B. gegenwärtig durch die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg, den Klimawandel und den Anstieg psychischer Belastungen und Erkrankungen verursacht, muss unsere Aufmerksamkeit vor allem auf die jungen Menschen gerichtet sein, die am meisten Schutz, Betreuung und Begleitung bedürfen. Gleichzeitig dürfen aber neben dem Unterstützungsauftrag nicht der Befähigungsaspekt und der Teilhabegedanke verloren gehen, so dass weiterhin ein wesentliches Ziel sein muss, junge Menschen mit Beeinträchtigungen, Behinderungen und anderen Herausforderungen in ihrem Lebenskontext so wahrzunehmen und ihnen zu helfen, dass sie dennoch ein eigenständiges, selbstbestimmtes und würdevolles Leben führen können.
Diese Ausgabe der proJugend führt daher mit einer aktuellen Analyse der Sachstandslage zum Leben von jungen Menschen mit Behinderung in Bayern durch Herrn Prof. Hopmann von der Universität in Siegen ein. Gefolgt von bedürfnis- und bedarfsorientierten Forderungen an Theorie, Praxis, Gesellschaft und Politik des Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Holger Kiesel, nehmen uns die Mitarbeitenden des Büros von Nyke Slawik auf eine Reise durch die notwendigen Anpassungen einer geschlechtersensiblen Kinder- und Jugendhilfe für junge Menschen mit, die neben Tessa Ganserer, die erste Trans*-Person im Deutschen Bundestag ist. Neben diesem theoretisch-politischen Aufschlag aus Wissenschaft und Politik, geben uns Projekte sowie Institutionen aus der Behindertenhilfe Einblicke in die Notwendigkeit inklusiver Maßnahmen in ihren eigenen Reihen und zeigen auf, wo nach wie vor noch dringender Nachbesserungsbedarf – nicht erst durch die Zwangspause der Corona-Pandemie – liegt. Das Leuchtturmprojekt ELTERNTALK nähert sich dabei von zwei Perspektiven an den Begriff der Inklusion an. Im ersten Beitrag berichten zwei Regionalbeauftragte von ihren Erfahrungen inklusiver Talkrunden und wo ihrer Meinung nach die Chancen aber auch Grenzen der Inklusion liegen. Anschließend berichtet eine Moderatorin von ELTERNTALK, die selbst ein mehrfachbehindertes Pflegekind betreut, von ihren eigenen Erfahrungen, Sorgen und Wünschen im Kontext der Inklusionsdebatte. Zuletzt erhalten wir einmalig die Gelegenheit einem langjährig wirkenden Träger in der Behindertenhilfe, das Blindeninstitut in München, all unsere Fragen zum Thema zu stellen und Anreize für eigene inklusive Projekte, Methoden, Materialien vielleicht so generieren zu können.
Wir wünschen Ihnen eine spannende und auch kritische Auseinandersetzung mit dieser Ausgabe der proJugend und schalten an dieser Stelle auch gleich noch einmal einen „Werbeblock“ für die proJugend Inklusion II, die voraussichtlich Mitte Juli 2023 erscheinen wird.
Ihre Sabine Finster, Michael Kröger, Florian Hoffmann
Die Zeitschrift proJugend 3/2022 ist zum Preis von 3,40 € (zzgl. Porto/Versand)
unter der Artikel-Nr. 50011 direkt zu beziehen bei:
Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V.
Fasaneriestr. 17, 80636 München
Tel.: 089/121573-11, Fax: 089/121573-99
info@aj-bayern.de
www.bayern.jugendschutz.de
Wenn Sie Interesse an einem Abonnement der proJugend haben, klicken Sie bitte hier.
Aktion Jugendschutz Bayern
Landesarbeitsstelle Bayern e.V.
Fasaneriestr. 17
80636 München